22 Jahre ist es also
schon her seit das Kinderheim Koinomadelfia gegründet wurde. Vater Gabriel
Paccanaro aus Italien eröffnete am 25.
März 1992 mit 16 Kindern und 2 Häusern ein Kinderheim in Malloco.
Bereits ein Jahr
später wurde das Heim auf 24 Kindern in 3 Häusern ausgeweitet: die sogenannten
Häuser Anunciación, Resurrección und Visitación. (Ja, alle Häuser haben hier
Namen)
Und das Heim wuchs weiter:
1994 5 Häuser mit 40 Kindern
1995 6 Häuser mit 46 Kindern + Büroräume, ein Gemeinschaftsraum & eine
Kapelle
1996 8 Häuser mit 64 Kindern
1998 10 Häuser mit 80 Kindern à
seine momentane Größe
1999 wurde der Minibus gekauft, der auch heute noch
die Kinder zu ihren Schulen fährt
2000 Sporthalle
Auch heute noch existiert das System auf das das Kinderheim
so stolz ist: 10 Häuser in denen jeweils 8 Kinder gemischten Geschlechts mit
einer „Tía Mama“ leben. Alle Altersgruppen sind vertreten. So soll das Leben in
einer Familie rekonstruiert werden. Die
„Tía Mama“ arbeitet dabei 15 Tage am Stück, tags und nachts, um so die Rolle
einer Mutter wirklich zu erfüllen. Darauf folgen 3 freie Tage in denen eine
Aushilfs-„Mama“ das Haus übernimmt. Die einzige Aufgabe die der Tía Mama dabei
abgenommen wird ist das Kochen. Das Kinderheim verfügt über eine Köchin, die sich
um das Mittagessen kümmert. Gegessen wird aber dennoch in den einzelnen
Häusern. Für 460€ im Monat ist dies ein knochenharter Job - denn die Kinder
sind keinesfalls gut erzogen. Gerade einmal 4 Betreuerinnen gibt es momentan,
die diesen Job schon seit längerer Zeit machen. Krasse Arbeitszeiten, schlechte
Bezahlung und die fehlende Möglichkeit während der 15 Tage das Kinderheim zu
verlassen sorgen dafür, dass momentan ständig Betreuerinnen fehlen und gesucht
werden. Die meisten die neu hinzukommen halten keinen Monat aus.
Daher wird nun probeweise das System umgestellt. In 2
Häusern wird ab jetzt mit jeweils 2 Betreuerinnen gearbeitet. Eine die die
Wochentage übernimmt und eine andere die für das Wochenende zuständig ist.
Ansonsten lebt das Kinderheim von Spenden. ob Kleider-,
Lebensmittel- oder andere Sachspenden alles wird gebraucht.
Kleidung
Wochentags können Privatpersonen alte Kleidung und Schuhe
vorbeibringen. Diese werden bei Bedarf an die Kinder verteilt. Einmal im Jahr
kommt zudem die Schuhfirma „BATA“, der Hauptsponsors des Kinderheims, und
schenkt jedem Kind Schuhe.
Lebensmittel
Einmal die Woche erhält das Kinderheim eine
Lebensmittellieferung einer Lebensmittelbank. Joghurt, Instantmilch, Butter,
Reis, Nudeln, Chips, Kekse & Getränke sind meist mit dabei.
Die Brötchen fürs Frühstück und Abendessen werden jeden Tag
eingekauft. Genauso auch Salatköpfe und alles was das Mittagessen fehlt.
Hier gibt es einen festen Essensplan, der sich jede Woche
wiederholt. (Nudeln, Reis mit Spiegelei, Cazuela & viele Eintöpfe stehen
auf dem Speiseplan)
Zwischenzeitig wurden auch Schweine gehalten, die vor kurzem
geschlachtet wurden.
Weitere Spenden
Sämtliche Renovationen und Reparationen, die Spielplätze,
die bald einzuweihende neue Küche – eigentlich alles was man hier vorfindet,
wurde von verschiedenen Firmen oder Personengruppen gespendet. Von großen
Investitionen bis zu kleineren Verschönerungsmaßnahmen von einer Handvoll
Studenten ist alles mit dabei.
Der
Jahrestag
Der Jahrestag des Kinderheims wurde natürlich auch gebührend
gefeiert. An einem Sonntag fand mit geladenen Gästen erst eine große Messe
statt und danach wurde mit Empanadas (mit Fleisch oder Käse gefüllte
Teigtaschen) und Torte die 22 Jahre Koinomadelfia gefeiert. Wie üblich waren
wir Freiwilligen (Helen, Lena und ich) mit der Bühnendeko beauftragt. Diesmal
steuerten wir allerdings auch noch die Choreographie für einen Auftritt der
Kinder bei. Zum Lied „Vivar mi Vida“ ( "mein Leben leben") lieferten die Kinder eine schöne Show...