3 weitere Wochen sind vergangen und so langsam stellt sich der Alltagstrott
ein – das heißt so nahe man ihm hier wohl kommen kann. Trotz festem Arbeitsplan
entspricht kein Tag dem Anderen. Der Leitspruch Experiments, meiner
Entsendeorganisation, „Expect the Unexpected/Erwarte das Unerwartete“ – ist
wohl die beste Einstellung, die man an den Tag legen kann. Sei es weil das Kind,
mit dem man arbeiten sollte, gerade beim Arzt ist, Besuch von den Eltern hat
oder auch einfach nicht aufzufinden ist, oder hingegen Firmen in den Hogar
kommen um den Kindern eine Freude zu machen und eine Spende einzuweihen, oder
doch eine Schulklasse auftaucht um mit den Kindern zu spielen – die Pläne
werden mindestens einmal am Tag umgeworfen. Es wird also definitiv nie
langweilig.
Am 26. und 27.09 fanden endlich unsere langgeplanten „Salzteigbastelaktivitäten“ statt. Da wir in der
einen Stunde, die uns mit den Kindern zur Verfügung steht, leider zeitlich
nicht Salzteigfiguren formen, backen und anmalen können, hatten wir uns dafür
entschieden, den Teig bereits vorab mit Lebensmittelfarben einzufärben. Klappt
super! Die Kinder hatten definitiv ihren Spaß - wenn sich auch ab und zu
fehlende Kreativität bemerkbar gemacht hat. Neben einigen Herzen, Wolken und
Schnecken finden sich auch einige Kugeln. Wie originell. Aber gut, die „Tía
Mamas“ freuen sich sicherlich auch über Salzteigkugeln.
28.09-05.10.2013 - 1 Woche im Süden
Bereits vor einigen
Wochen, hatte mich Tía Julia gefragt, ob ich nicht Lust hätte im Oktober mit zu
ihrer Familie in den Süden Chiles zu fahren. Sie wollte ihre 3 regulären freien
Tage plus die durchgearbeiteten Feiertage dazu nutzen ihre Mutter, Geschwister
und auch Kinder zu besuchen. Spontan sagte ich zu. Zwar wäre der Süden nicht
unbedingt mein bevorzugtes Reiseziel gewesen, aber die Chance die chilenische
Kultur durch eine Familie kennenzulernen wollte ich mir nicht entgehen lassen. Zugegebenermaßen
hatte ich mich auch nicht unbedingt auf die Ernsthaftigkeit des Angebots
verlassen. Es ist durchaus angebracht nicht jeden Plan und jede Verabredung für
bare Münze zu nehmen. Erst recht nicht wenn sie weit in der Zukunft liegen! Sonst
ist man letztendlich der oder die Einzige, der sich daran erinnert.
Direkt nach den
Feiertagen kam Tía Julia allerdings auf mich zu und wollte wissen, ob ich denn
immer noch Interesse daran hätte. Sie
hätte auch schon mit Tía Sole gesprochen. An 3 der 5 Arbeitstage seien sowieso
nur Wanderungen geplant.
Villarica |
Malalhue |
Abgesehen von Malalhue
durfte ich also Valdivia, Panguipulli, Temuco und Villarica kennenlernen. Neben
dem deutlichen deutschen Einfluss macht sich hier auch die große Anzahl der Mapuche bemerkbar. Bekannt sind die Mapuche für ihre Silberschmiedekunst, die Weberei (hierbei die besonderen Formen und
Farben der Mapuche), Töpferei, Schnitzerei und das Steinmetzhandwerk.
Wenn mir auch der "kleine Süden" definitiv zu viel Ähnlichkeit mit Deutschland hatte, die Menschen, die kennenlernen durfte, haben die Reise auf jeden Fall großartig gemacht. Selten wurde ich so liebevoll aufgenommen.
Im Hogar fanden währenddessen 3 großes Wanderungen statt. Montag, Mittwoch und Freitag ging es für jeweils 25 Kinder auf Erkundungstour. Erst mmit dem Bus zum Startpunkt und dann in Begleitung einiger Tías zur Bezwingung verschiedener Hügel.
Wenn mir auch der "kleine Süden" definitiv zu viel Ähnlichkeit mit Deutschland hatte, die Menschen, die kennenlernen durfte, haben die Reise auf jeden Fall großartig gemacht. Selten wurde ich so liebevoll aufgenommen.
Im Hogar fanden währenddessen 3 großes Wanderungen statt. Montag, Mittwoch und Freitag ging es für jeweils 25 Kinder auf Erkundungstour. Erst mmit dem Bus zum Startpunkt und dann in Begleitung einiger Tías zur Bezwingung verschiedener Hügel.
15.10.2013 - DISKO
Am Dienstag fand in der
Turnhalle, die leider selten als diese genutzt wird, eine Kinderdisko statt. Eine
Firma, die sich auf die Organisation von Partys spezialisiert hat, hatte
angeboten einen Abend im Hogar für Unterhaltung zu sorgen. So hieß es also für
alle Kinder extra schick machen und ab auf die Tanzfläche.
Man kann defintiv nicht sagen, dass man mit Kinder keine Party machen kann!
16.10.2013
Mittwoch fand der Día del Profesor/ der Tag des Lehrers
statt. Interessanterweise gibt es hier - wie bei uns Mutter- oder Vatertag -
Tage für eigentlich alles. Und diese werden tatsächlich auch gefeiert!
Tantentag, Onkeltag, Kindertag, Psychologentag sind nur einige wenige Beispiele.
Sämtliche Kinder hatten am Mittwoch also nur bis circa 11 Uhr Schule und
durften darauffolgend nach Hause gehen - während die Lehrer sich selbst feierten.
Und natürlich stieg auch
bei uns eine Party! Also, eine Kleine…
Nachmittags trafen sich die
Büro- sowie Bibliotheksbesatzung um in erster Linie Tía Sole, die
Bibliothekschefin, zu feiern. Gleichzeitig ging es natürlich auch um uns alle,
die in der Bibliothek arbeiten, da wir ja schließlich eine lehrerähnliche Rolle
übernehmen :D
Hierbei scheinen es sich
die Chilenen zum Motto gemacht zu haben, dass wenn man gerade keinen Grund zu feiern hat, sich lediglich einen schaffen muss. Denn Feiern kann man eigentlich alles! Bevor
man in den Urlaub fährt, wenn man wiederkommt, den Anfang der Woche oder auch
das Ende…. So wurde auch spontan beschlossen, dass definitiv ein
„Freiwilligentag“ eingeführt werden müsse (dabei würde ich wetten, dass er
bereits existiert und uns nur nicht bekannt ist). Zwar nicht landesweit, aber
immerhin hogarweit werden wir uns dann vermutlich im Februar einfach mal selber
feiern….
17.10.2013
Am Donnerstag ging es
dann auf eine Wanderung – meine
erste! Tía Sole, Tío Seba, Anni, Helen und ich unterwegs mit 22 Kindern. Zuerst
fuhren wir mit einem Bus circa 2 Stunden zu einem Park nördlich Santiagos. Wobei
die 2 Stunden eher ein Resultat fehlenden Orientierungssinnes, als aus der
entsprechenden Distanz waren. Mit ein bisschen Verspätung wurden wir von 5
Freiwilligen empfangen. Die darauffolgenden Stunden lernten wir auf einer Führung durch den Park die Pflanzen der Zentralzone sowie nördlichen Zone Chiles kennen. Sehr interessant und informativ - wenn man nicht unbedingt 6 Jahre alt ist und bei 30 Grad definitiv keine Lust auf Zuhören hat. Auch wenn die Parkführer es zumindestens versucht haben für die Kinder hierbei besondere Rücksicht auf die Sinne Gehör, Geruch, Geschmack und Tastsinn zu legen und so verschiedene Kräuter wie Minze probiert, Kakteen angepackt, und verschiedene Pflanzen am Geruch erkannt werden konnten, so wirklich auf Kinder waren sie wohl nicht vorbereitet. Entsprechend frustriert waren sie also als die Kinder so absolut nicht hören wollten und sich schon gar nicht bändigen ließen. Das hätten wir ihnen fast auch schon vorher sagen können....
Uuund die „deutsche Invasion“ geht weiter. Gestern ist
Eva angekommen, die als vierte deutsche Freiwillige unser Team komplettieren
wird. Bis Ende Januar ist unser Haus nun also voll belegt!
Schön wieder auf dem aktuellen Stand zu sein :)
ReplyDeletetotal toll von der tía, dass sie dich zu ihrer familia mitgenommen hat!
hab dich lieb :*